Geste. Impuls. Struktur.
Abstrakte Kompositionen
Meine abstrakten Arbeiten entstehen meist aus einer impulsiven Bewegung, einem gestischen Ausdruck, der Farbe auf das Papier bringt. Erst dann beginnt die Komposition auf dem Papier. Die oft konkreten Titel, die sich gerne an Jazz-Klassikern, Gospel-Musik oder anderen populären Stücken orientieren, setzen neben das Bild eine Erinnerung an einen Klang, der das Bild nicht erläutert, sondern begleitet.
Ich arbeite überwiegend mit flüssigen Acrylfarben und ihren fließenden Eigenschaften. Schwämme, Strukturkämme und Modellierwerkzeuge aus Silikon ersetzen bei mir fast vollständig den traditionellen Pinsel. Das Experiment steht dabei im Vordergrund: das Ausprobieren, das Scheitern, das Finden.
Farben spielen eine besondere Rolle. Meine Bilder sind oft provokant bunt – aber in meiner Welt bedeutet Buntheit keine naive Fröhlichkeit. Sie kann fordern, verstören oder eine Energie transportieren, die jenseits einfacher Lesbarkeit liegt. Neonfarben treffen auf gedämpfte Töne, Silber und Gold setzen eigene Akzente.
Das Fotografieren dieser Werke ist eine kleine Zumutung: Was leuchtet, will sich nicht zähmen lassen. Diese Eigenwilligkeit der Farben ist ebenso störend wie charakteristisch – und letztlich Teil ihrer Wirkung.

ENNO/NEON
Acryl auf schwerem Papier, 2024


The root of all evil
Flüssige Acrylfarben auf synthetischem Papier, A2, 2021
War of the Worlds
Acryl auf Papier, 71 cm x 50 cm, 2022-2023



Triage
Acryl auf A1-Karton, 2021